Bilderhandschrift

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„Weihnachtsnacht,Geburt Christi“
Bildmalerei aus dem Manuskript
Das Stundenbuch der Anna von Bretagne,
von Jean Bourdichon.
Großformat : 30 x 40 cm

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Ein außergewöhnliches Manuskript (1503-1510)

Das Stundenbuch der Anne von Bretagne ist eine der prachtvollsten Manuskripte des frühen 15. Jahrhunderts. Es wurde für die 1477 in Nantes geborenen Anna von Bretagne, Königin von Frankreich angefertigt und blieb bis zu ihrem Tod 1514 auf dem Schloss von Blois in ihrem Besitz. Sie war die Tochter von Franz II., durch ihre Heirat mit Karl VIII. wurde sie Königin von Frankreich (am 8. Februar 1492 wurde sie als erste Königin in der Kathedrale von Saint Denis gekrönt), dann heiratete sie Ludwig XII. und wurde Königin der Römer, Herzogin von Mailand, Königin von Neapel und Jerusalem, Gräfin von Etampes. Sie war eine Schlüsselfigur für die Unabhängigkeit des Herzogtums Bretagne innerhalb des Königreichs Frankreich.

Am Hof umgab sich die Königin mit Künstlern, Dichtern, Schriftstellern und Musikern; sie war eine versierte Mäzenin der Künste. Sie besaß eine umfangreiche Bibliothek, in deren Regalen sich einige prächtige Stundenbücher befanden, darunter auch das hier beschriebene, welches zu den berühmtesten der Welt gehört, vor allem wegen seiner Blumenumrandungen mit Pflanzen, Insekten und kleinen Tieren.

Illuminiertes Manuskript der Weihnachtsnacht

Dieses Manuskript ist von Jean Bourdichon (1456 oder 1457 in Tours geboren), Buchmaler des französischen Hofes und offizieller Maler von Ludwig XI., Karl VIII., Ludwig XII. und Franz I., illuminiert worden. Das Stundenbuch der Anna von Bretagne ist das bekannteste Meisterwerk dieses Künstlers, der im Atelier des berühmten Renaissancemalers Jean Fouquet ausgebildet wurde, wahrscheinlich bei dem Sohn von Jean Fouquet, dem Meister des Münchner Boccaccios.

Für die Fertigstellung dieses Manuskripts, das aus 238 dicken Pergamentblättern (300 × 190 mm) besteht, hätte Jean Bourdichon die Summe von 1.050 Pfund (von Tours) erhalten, die in Form von 600 Gold-Écus bezahlt wurden. Das Stundenbuch der Anna von Bretagne war im Besitz von Claude de France, Franz I., Ludwig XIV. (Kuriositätenkabinett im Schloss von Versailles), Ludwig XV. und dann Ludwig XVI. Während der Revolution 1795 wurde es der Französischen Nationalbibliothek übergeben*.

Weihnachtsnacht - Geburt Christi

Unter den zahlreichen Miniaturen des Stundenbuchs der Anna von Bretagne ist die Szene der Geburt Christi, eingerahmt von einem goldenen und schwarz veredelten Trompe-l'oeil, in seiner Ausführung ebenso außergewöhnlich wie in seiner Symbolik. Es weist die traditionellen Elemente der Weihnachtsnacht auf: in einem Stall mit wenig Schutz von außen, in Bethlehem, liegt das Kind Jesus von Nazareth in einer Krippe für Tiere - cripia auf lateinisch -, bewacht von Maria und Josef und durch die Anwesenheit des Esels und des Ochsen aufgewärmt.

Religiöse Handschrift aus dem 16. Jahrhundert

Der Unterschlupf erscheint winzig, das Dach ist kaputt und der Himmel ist hinter den zerbrochenen Säulen sichtbar. Im Hintergrund beobachten vier Hirten aufmerksam und in sich vesunken die Szene. Die Landschaft, die man hinter den Hirten erblickt, wie auch das Innere der Scheune, sind sehr schlicht.

Vier Lichtquellen beleuchten die Szene. Die erste stammt von dem Kind selbst, das auf dem Stroh ruht; die zweite vom Heiligenschein seiner Mutter, der Jungfrau Maria, deren blaues Gewand im Kontrast zu den dunklen Wänden der Scheunenwände steht; die dritte Lichtquelle sind die großzügigen und kraftvollen Strahlen des Sterns von Bethlehem, die durch das teils offene und Jesus, Maria und Joseph kaum schütztende Dach dringen - über deren Kopf ebenfalls ein Heiligenschein liegt, auch wenn diskreter als der von Maria. Diese vier Quellen sind die beleuchteten Elemente des Gemäldes. Die von Josef in die Höhe gehaltene Laterne hingegen nicht, was vielleicht auf einen Kontrast zwischen irdischem Licht und göttlichem Licht hindeutet - die beiden begegnen sich dank der Geburt Jesu?

Inschrift auf dem Rahmen in lateinischer Sprache:

•PVER•NATVS•EST•NOBIS•ET•FILI•DAT•EST•NOBIS

EIN KIND WIRD IST UNS GEBOREN UND EIN SOHN IST UNS GEGEBEN...

* Ms Latin 9474.

Mittelalterliche Illumination von Jesus

Quellen :

- https://gallica.bnf.fr/

- https://archivesetmanuscrits.bnf.fr/

- Codices Illustres. Les plus beaux manuscrits enluminés du monde 400 à 1600, de Ingo F. Walther et Norbert Wolf, éditions Taschen (Paris, 2014).

- Les Grandes Heures d'Anne de Bretagne (Merveilles de L'Enluminure), avec Régine Pernoud, Editions de Crémille (1989).

Holzrahmen, in Frankreich hergestellt und von Hand zusammengestellt.

Doppelglaseinrahmung (30 cm x 40 cm).

Eingerahmt in unseren Werkstätten in Cambremer.